Der Bundesverband Katholische Kirche an Hochschulen und die Arbeitsgemeinschaft Theologiestudierende fordern gemeinsame Anstrengungen bei den Berufungsverfahren für die Katholische Theologie und bessere Perspektiven für Studierende und den wissenschaftlichen Nachwuchs.
(Bonn, 24. April 2024 ) Das Nihil-obstat-Verfahren bei Berufungen in der Katholischen Theologie und die Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs wurden in den letzten Wochen von mehreren bundesweiten Organisationen ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Da die angesprochenen Probleme nicht nur die Situation von Studierenden und Nachwuchswissenschaftler*innen der Theologie betreffen, nimmt der Vorsitz des Bundesverbandes Katholische Kirche an Hochschulen gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Theologiestudierende (AGT) Stellung. Beide sind der Ansicht, dass die kirchliche „Unbedenklichkeitsprüfung“ und die wissenschaftlichen Laufbahnmöglichkeiten weiterentwickelt werden müssen. An Fakultäten mit teilweise jahrelangen offenen Verfahren müssen alle Verantwortlichen zu einer schnellen Lösung beitragen. Werden die Reformen nicht zeitnah angegangen, sind fatale Auswirkungen für den Ruf von Theologie als unabhängiger Wissenschaft zu befürchten.
„Die gegenwärtige Situation jahrelang unbesetzter Lehrstühle an katholisch-theologischen Fakultäten ist weder für die Kirche dienlich noch ist sie für Studierende und im akademischen Mittelbau beschäftigte Personen tragbar“, betont Jonas Borgwardt, einer der vier Vorsitzenden des BV Katholische Kirche an Hochschulen. „Nicht umsonst haben am 25. März der Katholisch-Theologische Fakultätentag (KThF) und die Arbeitsgemeinschaften für Katholische Theologie sehr klar an alle in Berufungsverfahren eingebundene Parteien appelliert, ‚geltende rechtliche Normen zu achten und dabei den kontinuierlichen, konstruktiven und transparenten Dialog zu suchen‘. Dass sich auch der Bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume zu der Situation geäußert und dabei auf das Prinzip der Bestenauslese verwiesen hat, sollte allen Beteiligten deutlich machen, dass hier die wissenschaftliche Reputation der Theologie im Kanon der universitären Disziplinen auf dem Spiel steht.
Zu Recht befürchtet der KThF, dass überlange Vakanzen bei den Wissenschaftsministerien der Länder den Eindruck erwecken, dass solche Planstellen entbehrlich seien. Wir appellieren an alle Beteiligten, in den gegenwärtigen Gesprächen zu Lösungen zu kommen und Regeln für ein transparentes und verlässliches Verfahren zu finden.“
„Lange Vakanzen bei der Nachbesetzung von Lehrstühlen erschweren für Studierende die Planbarkeit des eigenen Studiums und der Abschlussarbeit“, sagt David Schwab, Mitglied im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Theologiestudierende. „Es bleibt deshalb zu hoffen, dass alle Beteiligten Verfahren schnellstmöglich zum Abschluss bringen.“
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